top of page
Seashell_edited.jpg

Was ist Hochsensibilität?

Hochsensibel zu sein, bedeutet für jeden etwas anderes. Aber was es sicher ist: Hochsensibilität ist ein Wesenszug und keine Störung. Ob es eine Herausforderung oder ein Geschenk ist – das ist natürlich eine individuelle Sichtweise und hängt von vielen subjektiven Faktoren ab. Aber wenn ich meine Hochsensibilität kenne und weiß, was mir gut tut und was nicht – dann ist das ein enormer Schritt, um diesen besonderen Wesenszug als unglaubliche Stärke leben zu können.

Denn genau das bringt hochsensibel zu sein auch mit sich – viele wunderbare Stärken: Eigenschaften wie Kreativität, starker Gerechtigkeitssinn, Empathie, Gewissenhaftigkeit, gut im Zuhören sein,  seelischer Tiefgang und vieles mehr sind für das eigene Erleben, für Beziehungen und für den Beruf unglaublich bereichernd.

Hochsensibilität in Kürze

Hochsensibilität ist eine körperliche Veranlagung, bei der das Nervensystem mehr Reize, Stimulationen und Informationen aufnimmt, als bei Personen mit normaler Sensibilität – es entsteht leicht eine Überreizung der Sinne, die sich verschieden auswirken kann.

Die Sinnesorgane nehmen zwar nicht mehr Informationen als durchschnittlich auf, aber es werden weniger Sinneseindrücke aus der Wahrnehmung herausgefiltert. Fazit: Es dringen zu viele Infos ein.

Gut zu wissen

1

2

3

4

5

6

Rund 15 – 20 Prozent aller Menschen sind hochsensibel – es besitzen gleich viele Frauen wie Männer diesen Wesenszug.

Hochsensibilität ist körperlich veranlagt. Der Filter im Gehirn (Thalamus) ist grobmaschiger als bei normal sensiblen Menschen.

Hochsensibilität ist ein Wesenszug, eine Persönlichkeitseigenschaft (und keine Störung oder Krankheit).

Keine Hochsensibilität gleicht der anderen – hier gibt es ebenso viele Unterschiede wie bei "normal sensiblen" Menschen.

Es gibt extrovertierte und introvertierte hochsensible Persönlichkeiten.

Hochsensibilität ist nicht gleich Hochsensitivität (wie zum Beispiel Energie oder Töne in Farben sehen).

Hochsensibilität

Das sagt die Fachliteratur

Hochsensible Persönlichkeiten (HSP) werden mit einem Wesenszug geboren, der sie alle möglichen subtilen Botschaften von außen und innen wahrnehmen lässt. Es geht nicht darum, schärfere Augen oder ein besseres Gehör zu haben, sondern wir verarbeiten Informationen, die wir erhalten, viel gründlicher als andere. Wir reflektieren gern. […] Wir haben ein reiches, komplexes Innenleben. […] Da wir Feinheiten sehr stark wahrnehmen, werden wir auch sehr leicht von weniger subtilen oder ausgeprägten Reizen überwältigt.

Lärm. Visuelles Chaos. Kratzige Stoffe. Merkwürdige Gerüche und Lebensmittel, die nicht mehr ganz frisch sind. Emotional fordernde Situationen. Menschenmengen […]. Keine dieser Eigenschaften macht uns schwach – wir sind nur anders.

Kurz zusammengefasst ist Sensibilität in vielen Situationen ein Vorteil und zweckdienlich, umgekehrt auch nicht. Wie bei der Augenfarbe handelt es sich dabei um ein neutrales, gewöhnliches Merkmal, das zwar nicht von der Mehrheit, aber von einem großen Teil der Bevölkerung geerbt wurde.

Elaine N. Aron

[…] HSP haben noch viel mehr Gemeinsamkeiten als nur das frühere Erreichen der Überstimulation […] Hochempfindliche Menschen nehmen mehr Eindrücke auf und verarbeiten diese gründlicher, daher sind sie auch schon früher „gesättigt“ oder überfordert. Sie nehmen feinere Nuancen wahr, allerdings in ganz unterschiedlichen Bereichen. […] Sie nehmen Stimmungen und Gefühle nicht nur bei sich, sondern auch bei anderen stärker wahr, sie denken gerne in größeren Zusammenhängen und sie haben tendenziell mehr Verantwortungsgefühl bis hin zum Perfektionismus.

Georg Parlow

Info-Box

Dr. Elaine Aron (Psychologin, Universitätsprofessorin, Psychotherapeutin, Schriftstellerin) gilt als Pionierin auf dem Gebiet der Hochsensibilität.

Auch der Psychiater Carl Gustav Jung sowie der Mediziner und Nobelpreisträger Ivan Pawlow haben sich zu ihrer Zeit mit Hochsensibilität beschäftigt und darüber publiziert.

bottom of page