
So wirken ätherische Öle
Ätherische Öle enthalten die gebündelte Lebenskraft der gesamten Pflanze und wirken unmittelbar auf unser Gehirn im limbischen System: Das ist jener Ort, an dem unsere Instinkte und unbewussten Wahrnehmungen liegen und auch unsere Gefühle wie Glück, Lebensfreude oder auch Unbehagen entstehen. Aus diesem Grund reagieren wir auf Gerüche meist unbewusst, schnell und emotional.
Düfte sind zudem eng mit unserem Seelenleben verbunden, erinnern uns an eine bestimmte Person oder Situation. Ob bewusst oder unbewusst: Unsere Wahrnehmung von Gerüchen hat eine große Auswirkung auf unser Gemütsleben und wie wir auf unsere Umgebung reagieren.
Ätherische Öle können jedoch nicht nur über die Nase, sondern auch über unsere Haut, Schleimhäute sowie über unsere Organe auf uns wirken. Sie haben zudem eine enge Verwandtschaft mit den körpereigenen Hormonen.
Fazit: Ätherische Öle beeinflussen sowohl unsere Psyche als auch unseren Körper.
Sie können uns auf psychische Ebene anregen und unsere Konzentration steigern oder auch für Entspannung sorgen, Ängste lindern und in die eigene Mitte führen. Auf körperlicher Ebene können sie Köper und Haut pflegen, stärken, regenerieren, harmonisieren und vieles mehr.
Natur pur
benötigt werden?
Hast du gewusst, dass für 1 Liter ätherisches Öl rund

-
7 Tonnen Melissenkraut
-
4 Tonnen Rosen-Blüten
-
1 Tonne Jasmin-Blüten
-
200 kg Zitronenschalen
Grundlagen zu ätherischen Ölen
Was sind ätherische Öle?
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte pflanzliche Stoffe. Als so genannte "Vielstoffgemische" enthalten sie oft hunderte unterschiedliche Inhaltsstoffe, die für die ganzheitliche Wirkung der Öle verantwortlich sind. Je nach Zusammensetzung der biochemischen Inhaltsstoffe wirken die ätherischen Öle anregend, entspannend, stimmungsaufhellend usw.
Warum produzieren Pflanzen ätherische Öle?
Ätherische Öle unterstützen die Pflanze in unterschiedlicher Weise: Duftstoffe sollen Fraßfeinde abwehren und Insekten zur Bestäubung anlocken. Ätherische Öle schützen die Pflanze vor Bakterien, Viren und Pilzen. Zudem kommen sie auch als Kälte- und Wärme"blocker" zum Einsatz, in dem die verdunsteten ätherischen Öle ein Mikroklima um die Pflanzenteile schaffen, das diese vor Hitze und Kälte schützt.
Wie werden ätherische Öle hergestellt?
Ätherische Öle werden aus bestimmten Pflanzen gewonnen. Dafür werden unterschiedliche Pflanzenteile wie Blüten, Blätter, Schalen, Gräser, Wurzeln, Rinden, Samen, Hölzer oder Harz verwendet. Die Herstellung erfolgt durch Wasserdampf-Destillation (die häufigste Form), Kaltpressung, Extraktion, Kohlendioxid-Extraktion oder Enfleurage.
Die Qualität ist wichtig
Da die Qualität der angebotenen ätherischen Öle sehr unterschiedlich ist, solltest du beim Kauf darauf achten, dass du 100 % naturreine ätherische Öle kaufst – auch die Bezeichnungen "naturbelassen" oder "genuin" garantieren, dass diese Öle zu 100 % aus der jeweiligen Stammpflanze gewonnen werden, unverändert und frei von Zusatzstoffen sind. (Im Gegensatz dazu gibt es noch andere Kategorien wie "Apothekenqualität", "naturidentisch", "synthetisch", "Aromaöle" usw.)
Was sind Chemotypen?
Bei manchen Pflanzen wie Thymian oder Rosmarin ist zusätzlich zur eindeutigen botanischen Bezeichnung auch die chemotypische Unterteilung wichtig. Das heißt, Öle derselben Spezies weisen eine unterschiedliche chemische Zusammensetzung auf (hängt davon ab, wo die Pflanze gewachsen ist, vom Erntezeitpunkt usw.). Warum ist das wichtig? Die unterschiedliche Zusammensetzung der Inhaltsstoffe wirkt sich nicht nur auf den Duft aus, sondern die Chemotypen einer Spezies unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Wirkungen und Anwendungsgebiete.
Beispiel Thymian (Thymus vulgaris):
-
Thymian Ct. Linalool (auch Zitronenthymian genannt) ist hautfreundlich, beruhigend und ausgleichend; ein "milder Thymian", der durch seine gute Verträglichkeit auch als Kinderthymian bekannt ist;
-
Thymian Ct. Thymol ist hingegen ein sehr starkes ätherisches Öl, das besonders hautreizend wirken kann und nicht für Kinder geeignet ist (auch nicht für Schwangere oder sensible Personen); es sollte nur in starker Verdünnung angewendet werden;
Auf die Dosierung achten
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenstoffe und sollen (bis auf wenige Ausnahmen) nur verdünnt angewendet werden. Wenn dir bewusst ist, dass für 10 Tropfen reines Rosenöl rund 300 Rosenblüten benötigt werden, dann zeigt das, wie viel Pflanzenkraft in einem einzelnen Tropfen ätherischen Öls steckt. Und dass die Dosierung somit ganz bewusst gewählt werden sollte.
Info-Box
Ein paar Worte zur Geschichte der Aromatherapie
Forschungen zufolge war Aromatherapie bereits in der Antike weit verbreitet. Die moderne Aromatherapie geht jedoch auf den französischen Chemiker René-Maurice Gattefossé zurück: Durch einen Laborunfall erlitt er schwerste Verbrennungen, die sich stark entzündeten. Als er diese mit Lavendelöl zu versorgen begann, heilten seine Wunden rasch und ohne Narbenbildung ab. Nach dem Erfolg seiner Behandlung verschrieb er sich der Aromatherapie. Gattefossé veröffentlichte 1937 sein Buch über die antibiotische Wirkung von Lavendelöl und prägte den Begriff "Aromatherapie".